Mehrsprachiges Sprechen in der Novelle D’r Herr Merkling un sini Deechter (1913) der Elsässer Schriftstellerin Marie Hart

Autor/innen

  • Martina Helene Salzberger

DOI:

https://doi.org/10.5283/forap.59

Abstract

Der Einsatz von Mehrsprachigkeit in der Novelle ist thematisch eng an die deutsche Reichslandzeit Elsaß-Lothringens (1871–1918) bzw. die historische Di-/Triglossie-Situation der Grenzregion rückgebunden. Damit ist der Sprachwechsel nicht nur binnenfiktional verankert, sondern zugleich an eine extern-pragmatische Ebene geknüpft. Die Analyse der mehrsprachigen Figurenrede zeigt, dass die französischen Insertionen im elsässischen Dialekt Ausdruck der spezifischen elsässischen Doppelkultur sind und der sozialen Grenzziehung dienen. Das code-switching vom Elsässischen ins Standarddeutsche ermöglicht, sich vom geäußerten Inhalt, beispielsweise dem preußischen Schulsystem, zu distanzieren und dient mitunter der Provokation. Der Wechsel von der Mundart ins Französische wird zur Ostentation der französischen Gesinnung eingesetzt und dient der soziokulturellen Segregation.

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Veröffentlicht

2021-07-05

URN