Die Grenze im Museum. Narrative der von Bayern und Böhmen geteilten Grenzregion
Abstract
Sechs beiderseits der bayerisch-böhmischen Grenze gelegene Museen bilden den Ausgangspunkt des vorliegenden Beitrags, der danach fragt, welche Narrative dieser Grenze in Ausstellungen produziert werden, wobei das Interesse auf der longue durée der Grenzgeschichte liegt. Denn die bayerischböhmische Grenze gilt zwar als eine der stabilsten in Europa, war jedoch im Laufe ihrer Geschichte massiven Status- und dadurch Qualitätsveränderungen unterworfen. Diese definierten und prägten wiederum die anrainenden Regionen. In den analysierten Ausstellungen finden sich wiederkehrende Motive der Grenze selbst, aber auch der von Bayern und Böhmen geteilten Grenzregion: Verbindung und Trennung; (Ohn-)Macht; und (Un-)Natürlichkeit. Gezeigt wird weiter, wie der Motivkomplex (Un-)Natürlichkeit Eingang in kulturhistorische Ausstellungsnarrative findet.