Die lesbische Vampirin: Queere Ost-West-Dichotomien in Sheridan LeFanus "Carmilla"
Abstract
Der vorliegende Beitrag analysiert die Verschränkung des in der Forschung bereits ausgiebig untersuchten lesbischen Aspekts in Sheridan LeFanus Carmilla mit dem bislang noch wenig thematisierten Ost-West-Konflikt. Die Imagination der Steiermark als konträr zu Westeuropa stehende osteuropäische Region und die Verwendung einer Vampirin als Antagonistin eröffnen eine Ebene, auf der die im Viktorianismus tabuisierten Themen weibliche Homosexualität und Gendertransgression dargestellt werden können. Denn als einer osteuropäischen Vampirin inhärente Eigenschaften durften sie textuell existieren und konnten aus der westlichen Heimat des Autors und Lesepublikums ausgelagert werden.